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  10/2012

Gibt es ein Recht auf Rache?

„Der Tod und das Mädchen“ am 19. Oktober im KuZU-Kellertheater Chambinzky

Der Mann mit dieser Stimme stand auf ihrem Index. Sie sah ihn nie. Sie hörte ihn nur. Während er sie folterte. Nach 15 Jahren glaubt Paulina Salas, diese tief in ihrem Gedächtnis eingegrabene Stimme wieder zu hören. In ihrem eigenen Haus.

Doch handelt es sich bei dem Arzt Doktor Roberto Miranda wirklich um ihren Folterer? Diese Frage lässt „Der Tod und das Mädchen“ zum Polit- und Wahrheitsfindungsthriller werden. Am 19. Oktober um 20 Uhr ist Premiere im neuen KuZU-Kellertheater im Chambinzky.

Wenn es im Gedächtnis klick macht – deckt sich das dann immer mit der Wahrheit? Und selbst wenn das Erinnerte wahr wäre: Welche Konsequenzen bringt dies mit sich? Ariel Dorfmans Schauspiel wirft die Frage auf, inwieweit es ein Recht auf Rache und Vergeltung für in der Vergangenheit erlittenes Unrecht gibt. „Ich möchte den Zuschauern zu dieser Frage einen Diskussionsanstoß geben“, sagt Regisseur Manfred Plagens, der ein erfahrenes Team für seine Inszenierung gewinnen konnte. In der Rolle der Paulina Salas ist Dorothy Albert zu sehen, Wolfgang Stenglin spielt den Arzt Doktor Roberto Miranda und Joachim Vogt agiert als Paulinas Ehemann Gerardo Escobar.

Pat Christ

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