Gibt es ein Recht auf Rache?
„Der Tod und das Mädchen“ am 19. Oktober im KuZU-Kellertheater
Chambinzky Der Mann mit dieser
Stimme stand auf ihrem Index. Sie sah ihn nie. Sie hörte ihn nur.
Während er sie folterte. Nach 15 Jahren glaubt Paulina Salas, diese tief
in ihrem Gedächtnis eingegrabene Stimme wieder zu hören. In ihrem
eigenen Haus.
Doch handelt es sich bei dem Arzt
Doktor Roberto Miranda wirklich um ihren Folterer? Diese Frage lässt
„Der Tod und das Mädchen“ zum Polit- und Wahrheitsfindungsthriller
werden. Am 19. Oktober um 20 Uhr ist Premiere im neuen
KuZU-Kellertheater im Chambinzky.
Wenn es im Gedächtnis klick macht – deckt sich das dann immer mit der
Wahrheit? Und selbst wenn das Erinnerte wahr wäre: Welche Konsequenzen
bringt dies mit sich? Ariel Dorfmans Schauspiel wirft die Frage auf,
inwieweit es ein Recht auf Rache und Vergeltung für in der Vergangenheit
erlittenes Unrecht gibt. „Ich möchte den Zuschauern zu dieser Frage
einen Diskussionsanstoß geben“, sagt Regisseur Manfred Plagens, der ein
erfahrenes Team für seine Inszenierung gewinnen konnte. In der Rolle der
Paulina Salas ist Dorothy Albert zu sehen, Wolfgang Stenglin spielt den
Arzt Doktor Roberto Miranda und Joachim Vogt agiert als Paulinas Ehemann
Gerardo Escobar. Pat Christ
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