Nackte Männer und andere Tatsachen
Wiederholte Beifallsstürme für„Ladies Night” im Theater Chambinzky Würzburg
Aus männlicher Sicht ist ein "Typ" auf den die Frauen stehen, ein Mönch, der Gitarre spielt, einen Doktortitel und eine American Express Karte hat. Für Craig (Dietmar Modes), Barry (Achim Beck), Gavin (Wolfgang Stenglin), Norman (Jonas Trottmann), Wesley (Udo Jain) und Graham (Christian Voll) ein scheinbar unerreichbares Ideal. Deshalb versuchen die arbeitslosen Freunde es mit einem Etappenziel - erst einmal in „Lohn und Brot" zu kommen, mit welcher Beschäftigung auch immer. In der Komödie „Ladies Night" von Stephan Sinclair und Anthony Mc Carter, die noch bis zum 28. Juni im Würzburger Theater Chambinzky zu sehen ist, heißt das: „Wir werden Stripper, tolle Idee!" Damit hier der Wunsch nicht Vater des Gedankens bleibt, braucht es eine „Mutter". Und die heißt Glenda, Profi in „Tanz, Cabaret und als Masseuse". Sie hilft den tollpatschigen Amateuren bei ihren ersten Gehversuchen, lässt das Zuckerbrot weg und nimmt gleich die Peitsche (vor allem in der (vor allem in der zweiten Hälfte sehr authentisch Monique Marten). „Hebt Euch das Beste bis zum Schluss auf, was immer es ist!" Dieser Rat und hartes Training schaffen nackte Tatsachen und eine Show, die alle Frauenherzen höher schlagen lässt (anhaltende Lachattacken erhöhen auch den Puls). Die Quintessenz des Ganzen: Man muss kein Adonis sein, um Frauen zum Kreischen zu bringen und manchmal kommt man auch auf Umwegen zum gewünschten Ergebnis. Unter der Regie vom Gwendolyn von Ambesser machen vor allem Barry (Achim Beck) und Norman (Jonas Trottmann, mehrmals Szenenapplaus) große Sprünge. Sie scheuen sich nicht, auch im übertragenen Sinn für ihre Rolle die „Hosen runter zu lassen". Auch Graham, der Außenseiter und Quertreiber (Christian Voll), ist von Beginn an höchst präsent und sehr in seiner Rolle. Alles in allem ist die Inszenierung eine geschlossene Ensembleleistung, die überzeugt, und mit Recht (nach drei Wiederaufnahmen von 2002 bis 2003) 2008 nochmals in den Jubiläums-Spielplan aufgenommen wurde.
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