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  31.12.2005
 

Der Messias erscheint nach der Pause 

Licht und Hoffnung bringt der Messias in die Welt, das vermitteln uns jedes Jahr von Neuem die zahlreich vorgetragenen Weihnachtsgeschichten und Oratorien. Patrick Barlow geht an das Thema von einer ganz anderen, viel menschlicheren, weniger vom Alltag abgehobenen Sicht an den Erlöser heran. Viele große, bewegende Sätze und Szenen tauchen den Zuschauer in Stimmungsbäder. Die Grenzen zwischen Theater und Betrachter, Schaustellerei und ganz alltäglichem Wahnsinn (mit aktuellem Bezug auf die eigene Stadt) verschwimmen kurzfristig und teilweise täuschend überzeugend. 

Die diesjährige Inszenierung übernahm Brigitte Weber, die auch einige der Rollen neben Wolfgang Stenglin und Dorothy Richter mimt. In einem wahren Feuerwerk der Gefühle, der Erinnerungen und der überraschenden Momente der Selbsterkenntnis wird bei minimaler Bühnen- und Kostümausstattung auf das wesentliche gedeutet: der Mensch hinter dem Schauspieler, im Publikum und vor allem in der Weihnachtsgeschichte selbst. Das Publikum wird immer wieder in Erstaunen über sich selbst versetzt, ohne sich ertappt fühlen zu müssen. Die Atmosphäre ist am Ende gelöst und erwartungsvoll. Möglicherweise ist das der wahre Geist von Weihnachten: lernen, über den ganz normalen Wahnsinn zu lachen und das Leben als Theaterstück zu sehen. Ein fester Bestandteil der vorweihnachtlichen Zeit, wie Adventskranz und Weihnachtsmarkt. Bravo theater ensemble!

am

 

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