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  12/2010

Zungenbrecher- Kabinettstücke

„Die lustigen Weiber von Winsor“ in der Werkstattbühne

Einen Jux wollen sie sich machen, die elegante Frau Page und die clevere Frau Ford. Denn Sir Falstaff, trunksüchtig und nicht immer friedliebend, hat beiden Damen einen identischen Liebesbrief geschrieben. Das lassen die Ehefrauen nicht auf sich beruhen. William Shakespares Komödie „Die lustigen Weiber von Windsor“ ist eines seiner am häufigsten aufgeführten Stücke und Vorlage für mehrere Opern.

In der Würzburger Werkstattbühne wird es bis 22. Januar gespielt. Angedeutetes Mauerwerk als Bühnenhintergrund, dazu drei Türöffnungen, hinter denen die wenigen Versatzstücke rasch vorgeholt sind, mit denen Manfred Plagens‘ Inszenierung auskommt. Ein paar Striche hätten ihr gut getan. Denn Shakespeares Figuren quälen sich streckenweise ein bisschen mühsam durch seine wunderbare Sprache. Selbst Wolfgang Stenglin, mit abenteuerlicher Perücke und Blume im Knopfloch, wirkt bisweilen merkwürdig gebremst. Allerdings liefert er ein Zungenbrecher- Kabinettstückchen, nachdem ihm die Damen einen Schabernack bereitet und ihn in einem Korb mit Schmutzwäsche gestopft haben, in dem er im Fluss landet. Fröhlich drauf los spielt Maria Papadimitriou als Mr. Quickly, die quirlige Haushälterin, die große Kulleraugen macht und mit grünem Schürzchen und gleichfarbigen Strümpfen immer eine offene Hand für Trinkgeld hat. Auch ihre Herrschaft, der französisch palavernde Doctor Caius (Tobias Illing), liefert eine amüsante Leistung ab. Bestens aufeinander eingespielt sind Dagmar Schmauß in ihrer Rolle als Mrs. Ford und Ulla Seebode als Mrs. Page. Beide sind Ladies, die sich nicht für dumm verkaufen lassen, aber unbeirrbar ihre eigenen Ziele verfolgen.

umm

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