Marivaux‘s Komödie, 1744 an der berühmten Comédie
Francaise in Paris uraufgeführt, nimmt vorweg, was uns heute die
verschiedenen Container-, Casting-, Flirt- und Kuppelshows auf allen
Kanälen Tag für Tag liefern. Zwei Frauen und zwei Männer werden als
Säuglinge isoliert und von der Welt und allen Einflüssen getrennt. 18
Jahre später lässt man die vier Unwissenden unter Beobachtung
aufeinandertreffen. Wir werden Zeugen der ersten Begegnung zwischen Mann
und Frau. Menschen in Grenzsituationen werden beobachtet und zur
allgemeinen Belustigung freigegeben. Sie sind die Opfer eines gnadenlosen
Spiels. Von ihren Sehnsüchten nach Liebe, Anerkennung oder Erfolg
getrieben, spielen sie mit, ohne es zu merken.
Die Liebe als ewiges Thema der Komödie lässt vier
ahnungslose Männer und Frauen in ein Chaos der Leidenschaften stürzen.
Ihren Trieben und Sehnsüchten hoffnungslos ausgeliefert, kämpfen sie um
ein kleines privates Glück. Ihre naive Begeisterung, gepaart mit massiver
Unbeholfenheit, sichert ihnen die Sympathien des Publikums. Doch die Lust
am Zusehen und an der Manipulation verlangt nach immer neuen Ideen...
„Die Liebe – ein seltsames Spiel" ("Der
Streit") ist eine der lustvollsten Komödien seiner Zeit.
Balancierend zwischen Euphorie und Sarkasmus feiert der Autor die Liebe
als ewige Last und Lust des Lebens in einer außergewöhnlichen und
anrührenden Geschichte.
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