Ein einsames Strandhaus in einem fiktiven
südamerikanischen Land, einige Jahre nach der demokratischen Revolution.
Ein Wagen hält. Wer ist der Mann, der Gerardo Escobar nach Hause bringt?
Ein ehemaliger Folterer des untergegangenen Regimes? So glaubt Escobars
Ehefrau Paulina Salas; doch hat sie als Indiz nicht mehr als die Stimme,
in der sie die ihres Peinigers wiederzuerkennen glaubt. Oder handelt es
sich bloß um den hilfsbereiten und kultivierten Arzt Doktor Miranda, für
den der Besucher sich ausgibt? Paulina ist sich sicher und macht Miranda
auf eigene Faust den Prozess. Eine Verhandlung um Leben und Tod, Schuld
und Sühne nimmt ihren Lauf. Doch wie weit kann Escobar seiner
traumatisierten Frau Glauben schenken? Können Erinnerungen trügen?
Ariel Dorfman, 1942 in Argentinien geboren, lebte
bis 1973 als Unterstützer der Politik Salvador Allendes in Chile. Nach
dem Putsch von 1973 war er gezwungen, ins Exil zu gehen. Er schreibt
regelmäßig für „The New York Times“, „The Los Angeles Times“, „The
Nation“ und „The Village Voice“. Als Professor für Lateinamerikanistik
an der Duke University lebt er zur Zeit in Durham, North Carolina, und
in Chile. Dorfman ist Autor zahlreicher Romane und Essays. |