Woyzeck

von Georg Büchner

4. Dezember 2004 bis 19. Februar 2005

Werkstattbühne, Würzburg

Das Stück

Man versuche es einmal und senke sich in das Leben des Geringsten und gebe es wieder in den Zuckungen, den Andeutungen, dem ganzen feinen, kaum bemerkten Mienenspiel… (Georg Büchner)

Die Welt dreht sich. Dreht sich um Woyzeck, in Woyzeck. Er trifft auf Marie, Andres, den Doktor, den Hauptmann. Und alle treffen auf ihn. Sie sind in seinem Kopf, ergeben Stück für Stück sein Leben. Woyzeck ist kein Einzelner gegen den Rest der Welt. Er ist in unserer Welt, schwankend zwischen Realität und Fiktion. Er kann sie nicht anhalten. Dreht mit. Marie wird Woyzeck untreu, weil seine Eifersucht sie zu einem anderen Mann, dem Tambourmajor, treiben muss. Woyzeck wird seine Liebe töten, weil er muss. Passiert alles, weil Woyzeck es sieht oder sieht Woyzeck was passiert? Auf freiem Feld, in der Stadt, in der Kammer, beim Doktor, auf der Straße und schließlich am Teich. Verwirrung? Oder Klarheit? Georg Büchners (1813 – 1837) Fragmente über einen Wahnsinnigen oder einen Propheten werden zum persönlichen Vexierbild.

Mitwirkende


Manfred Plagens	Regie

Alexander Blühm	Woyzeck
Carolin Wörz	Marie
Christoph Weidmann	Andres
Marc Deiterding	Tambourmajor
Silvie Kraemer Dorothy Richter	Doktor
Wolfgang Stenglin	Hauptmann / Alter Mann
Kristina Weidemann Maria Allendorf	Margret / Käthe / Mädchen / Budenbesitzerin / Wirtin / Studentin
Laura Bettinger	Budenbesitzerin / Mädchen / Wirtin / Studentin
Florian Prantl	Soldat / Student / Händler / Handwerksbursche
Moritz Hagemeyer	Affe / Pferd / Student / Handwerksbursche

Maria Wiedemann Maria Allendorf	Regieassistenz
Verena Hemmerlein	Bühnenbild / Kostüme
Stephan Knies	Musik
Markus Czygan	Licht
Jürgen Paulus Bernd Albrecht	Technik

Bilder

Presse

Fränkische Nachrichten:

Tragisch und faszinierend

Vor zwei Jahren war er als konfuser König in der Werkstattbühnen-Produktion "Leonce" und Lena" zu sehen, bei einer Inszenierung des Würzburger Uniclubs spielte er in "Dantons Tod" mit, jetzt vollendet Regisseur und Schauspieler Manfred Plagens seine Büchner-Trilogie mit einer eigenen "Woyzeck"-Inszenierung in der Werkstattbühne Würzburg.

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Mainpost:

Cool bis hin zum Mord an der geliebten Marie

Dieser Woyzeck ist einer aus unserer Mitte und unserer Zeit. Wie in einer Arena blicken die Zuschauer auf die rechteckige Spielfläche im Zentrum der Würzburger Werkstattbühne. Dort führt die Titelfigur von Georg Büchners Dramenfragment ihren aussichtslosen Kampf gegen ihm unbegreifliche Zwänge und Nöte, die ihn schließlich zum Mord an seiner geliebten Marie treiben.

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Fränkische Nachrichten:

Hatz in seelischen Ausnahmezustand

Ein Mensch, gefangen in sich, ein armer Mensch, ein einfacher Soldat, ein Nur-Noch-Erbsenfresser, ein gebeutelter, gedemütigter Mensch Selbstbeschränktheit statt Entfaltung, gefährliche Verinnerlichung, Wahnanwandlungen in dem beunruhigenden Gefühl, die ganze Welt hat sich gegen einen verschworen.

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Main-Echo:

Mitleidlose Bilder aussagekräftig inszeniert

Im Grunde besteht Georg Büchners Drama »Woyzeck« aus Bruchstücken. So ist es uns überliefert. Dennoch fügen sie sich unweigerlich zusammen zum Bild eines tragischen Sozialdramas. Eng an dieser für ihre Zeit revolutionären Vorgabe entlang inszenierte Manfred Plagens das Stück in der Würzburger Werkstattbühne als Folge fragmentarischer, in sich aussagekräftiger Szenen.

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Pupille:

Stich - tot!

Schwermütiger Woyzeck

Die Werkstattbühne Würzburg überzeugte durch eine klar strukturierte Inszenierung des Büchnerschen "Woyzeck". Franz Woyzeck ist nicht nur Versuchsobjekt des Doktors (glänzend, ganz Forscher, dargeboten von Dorothy Richter) oder Barbier des intriganten Hauptmanns (Wolfgang Stenglin vermittelt die schleichende Boshaftigkeit), er ist auch verzweifelter Geliebter Maries.

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